Eine Katze wird krank

Gut Essen und Trinken hält zwar auch Katzenleib und -seele zusammen, aber es ist nicht der einzige Schlüssel zur Gesundheit Ihres Vierbeiners. Aller guten Dinge sind außerdem Drei:

Beobachten, Pflegen, Vorbeugen!

a) Das Fell:
Auch kurzhaarige Katzen sollten gebürstet werden. So können Sie frühzeitig Fellschäden, wie z. B. Haarausfall, Flechten, Ekzeme, glanzloses und gesträubtes Fell, oder ungebetene „Gäste“ erkennen. Außerdem können die entfernten Haare nicht mehr auf Ihrem Sofa hängen bleiben und die Katze leidet weniger unter Haarballenbildung.

b) Die Augen:
Ist der Blick Ihrer Katze offen und klar? Ist eines der Augen ständig geschlossen oder das „dritte Lid“, die Nickhaut“ vorgezogen? Gibt es eitrigen oder wässrigen Ausfluss?

c) Die Ohren:
Normalerweise genügt ein einfaches Kopfschütteln um so manchen Schmutz zu entfernen. Aber keine Katze kann sich die Ohren putzen und daher sollten Sie immer wieder nachschauen. Mit einem leicht angefeuchteten Lappen können Sie die äußere Ohrmuschel säubern. Das Innenohr sowie das Benutzen von Wattestäbchen ist tabu! Ist das Ohr innen bräunlich gefärbt, riecht unangenehm und die Katze schüttelt häufig den Kopf, dann könnten Ohrmilben oder eine Entzündung die Ursache sein.

d) Die Zähne:
Hat Ihre Katze Mundgeruch oder starke Zahnverfärbungen, kann Zahnstein die Ursache sein. Auch Trockenfutter kann die Beläge kaum verringern. Lassen Sie also bei jedem Tierarztbesuch routinemäßig nach Zahnstein suchen.

e) Die Krallen:
Normalerweise brauchen Sie sich um die Krallen Ihrer Katze nicht zu kümmern. Sie pflegt ihre Krallen selbst. Entweder draußen an Bäumen, in der Wohnung am Kratzbaum oder wenn diese Möglichkeiten nicht gegeben sind: an Ihren Polstermöbeln. Auch mit ihren Zähnen entfernt sie abgestorbene Krallenhülsen und hält somit ihre Waffen in Schuss. Sollte aus Alters- oder Gesundheitsgründen doch erforderlich sein die Krallen zu stutzen, dann lassen Sie dies nur von einem Tierarzt machen. f) Der Kot:
Es ist nicht nur hygienisch und angenehmer für Katzen- und Menschennasen, wenn der Kot schnellstmöglich aus dem Katzenklo entfernt wird. So schützen Sie sich und Ihr Tier z. B. vor Toxoplasmose. Ebenfalls können Sie auch eventuellen Wurmbefall feststellen.

Ein Tierarzt sollte jedoch nicht erst aufgesucht werden, nachdem Sie bei Ihrer Katze Krankheitssymptome festgestellt haben. Er kann Ihnen bereits im Vorfeld viele Ratschläge geben, damit Ihr Hausgenosse gesund und munter bleibt.
Auch die Wahl eines guten und katzenfreundlichen Tierarztes ist wichtig. Vielleicht kennen Sie bereits Jemanden oder haben im Bekannten- und Verwandtenkreis einige Tierfreunde, die Ihnen Tipps bei der Suche nach einem Arzt geben können. Durch Pflege und Aufmerksamkeit können Sie Gefahren verringern, Verdächtiges schnell erkennen und im Notfall dem Tierarzt mitteilen.

Machen Sie sich auf jeden Fall zur eisernen Regel: Sobald Ihre Katze Veränderungen aufweist sollten Sie unbedingt sofort den Tierarzt aufsuchen!

Die Vitalwerte einer Katze

  • Körpertemperatur liegt zwischen 37,5 und 39 °C, bei Stress ist eine Erhöhung um ca. 0,2 °C unbedenklich
  • Untertemperatur bei Katzen ist gefährlich!
  • Atemzüge liegen in der Regel bei ca. 20 – 30 pro Minute
  • Herzschläge liegen in der Regel bei ca. 100 – 130 pro Minute

Anzeichen einer Krankheit

  • Trägheit, Apathie, Mattigkeit
  • Verkriechen und Kauern in einer Ecke
  • keine Lust zum Spielen
  • wenn sie kläglich miauend die Gesellschaft des Menschen sucht, sich aber nicht anfassen lässt
  • wenn Augen ständig tränen sie dauernd niest oder hustet
  • wenn das Fell trotz Körperpflege stumpf und unansehnlich ist
  • Erbrechen mit Blut, Schleim oder übelriechendem Schaum
  • wenn sie stets vergeblich das Katzenklo aufsucht
  • wenn sie keinen Harn absetzen kann
  • wenn Durchfall nicht enden will oder Durchfall mit Blut
  • wenn die Katze mehr als 2 Tage Futter verweigert

Stressbedingte Erkrankungen bei Katzen

von Tierärztin Petra Mangold

Bei dem Wort „Stress“ denken wir Menschen an viel Arbeit, Hektik und zuwenig Freizeit, und mancher mag sich fragen, wie denn unsere Haustiger unter Stress leiden sollen, da sie doch vorwiegend gemütlich auf dem Sofa schlafen, unterbrochen meist nur von Gängen zum Futternapf … – das ist soweit richtig, als die Katzen, die ein festes Zuhause haben, normalerweise nicht unter Stress leiden.

Anders sieht es aus, wenn eine Katze aus ihrer gewohnten Umgebung oder auch von ihren Besitzern getrennt wird. Eine solche Situation bedeutet häufig extremen Stress und beeinträchtigt das Immunsystem des Tieres unter Umständen erheblich: Jede Infektion, mit der die Katze nun konfrontiert wird, kann nicht so leicht vom körpereigenen Abwehrsystem bekämpft werden und führt im schlimmsten Falle zu einer sehr schweren Erkrankung oder sogar zum Tod.

In Tier- und Katzenschutzvereinen werden wir deshalb oft mit diesen Problemen konfrontiert, denn Tiere, die dort abgegeben werden (sei es als Fundtier oder während des Urlaubes) befinden sich daher naturgemäß immer in einer Stress-Situation die natürlich von den einzelnen Tieren unterschiedlich gut gemeistert wird.

Eine typische „Stresserkrankung“ ist der Katzenschnupfen. Diese Krankheit wird durch unterschiedliche Viren hervorgerufen und ist höchst ansteckend zwischen Katzen. Durch die herabgesetzte Abwehrkraft erkranken dann einzelne Tiere unter Umständen schwer (Augen tränen, Nase läuft bis zum eitrigen Ausfluss, viele Tiere fressen und trinken nicht mehr). Ebenso geraten die Tiere wieder in eine „Stress-Situationen“ (durch Umgebungswechsel), wenn sie schließlich weitervermittelt werden und können dann einen neuen Schnupfenschub bekommen.

Eine weitere Krankheit, die in diesem Zusammenhang wichtig ist, ist die so genannte „FIP“ (Bauch- oder Brustwassersucht), die tödlich verläuft: Obwohl der Erreger auch hier ein Virus ist, bricht die Erkrankung gewöhnlich durch Stress aus. Leukose und FIV-Infektionen schwächen ohnehin das Immunsystem und werden daher auch durch Stress verschlimmert.

Auch Katzen bekommen „Raucherlungen“

Vor allem bei reiner Wohnungshaltung sollten Raucher auf ihre Katze Rücksicht nehmen. Katzen nehmen das Nikotin nicht wie Menschen nur über die Lunge auf, es lagert sich auch in ihrem Fell ab und wird zusätzlich bei jeder Fellpflege über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen! Die Folgen können felines Asthma und verschiedene Krebserkrankungen sein.

Das Passivrauchen kann bei den Tieren erwiesenermaßen zu Krebs führen, so die Aktion Tier in Berlin. In Raucher-Haushalten erkranken Katzen doppelt so häufig an Krebs wie Artgenossen in rauchfreien Zonen. Rauchen gar zwei Menschen in der Wohnung, steigt das Risiko auf das Vierfache, heißt es unter Berufung auf US-amerikanische Studien. Obduzierte Katzen aus Raucher-Haushalten weisen den Angaben zufolge deutliche und ausgedehnte, schwarze Beläge in der Lunge auf.

Bitte nehmen Sie auf Ihre Katze Rücksicht:

  • Versuchen Sie zu Hause nicht, oder zumindest weniger zu Rauchen.
  • Rauchen Sie so oft wie möglich auf dem Balkon oder im Freien.
  • Lüften Sie regelmäßig und ausgiebig (Achtung: gekippte Fenster nie unbeobachtet lassen).
  • Es lohnt sich für jede Zigarette, deren Schadstoffe nicht im Fell und in der Lunge Ihrer Katze landen!